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Neuigkeiten vom 09.04.2003

Ankunft in Namche Bazar, 3450 m

Nachdem wir am 7.4.03 in KTM mit unserem Team (7 Bergsteiger incl. meiner selbst, 1 Basislagerarzt, 5 Ärzte des Giessener Forschungsteams sowie eine Begleiterin) und ca. 1.5 t Expeditions- und Forschungsausrüstung aufgebrochen sind, kamen wir gestern in Namche Bazar, dem letzten größeren Dorf vor dem Everest-BC angekommen. Bis auf kurze Fieberepisoden und Magen-Darmverstimmungen geht es allen gut, und die Akklimatisation verläuft ohne Komplikationen.

Das Wetter spielt auch (noch...) mit! Sogar den Everest haben wir beim Aufstieg von Phakding (2660 m) nach Namche Bazar (3450 m) das erste Mal sehen koennen - 5800 m ueber uns!!!

Erster Blick auf den Mount Everest

Expeditionsträger unterwegs nach Namche Bazar

In einem Nebenraum einer Trekkinglodge haben wir gestern Abend die Gerätschaften für den ersten Studientag (9.4.03) aufgebaut. Hier in fast 4000 m Höhe ist eine richtige kleine kardiologisch-pulmonologische Intensivstation entstanden! Die Bergsteiger nutzen die zwei kommenden Studientage für eine langsame Akklimatisation! Nebenher laufen die Untersuchungen des Lungenkreislaufs der Bergsteiger. Es sollen Medikamente getestet werden, welche den durch die "dünne Luft" ausgelösten Hochdruck im Lungenkreislauf verringern sollen, um nachher bei schwerkranken Lungenpatienten (die schon auf Meereshöhe an einem Lungenhochdruck leiden) angewendet werden zu koennen. Es ist unglaublich, was hier an medizinischem High-Tech auf dieser Höhe inmitten des Himalaya für Forschungszwecke organisiert und transportiert wurde! Diese Untersuchungen wurden in dieser Art in einer solchen Umgebung noch niemals durchgeführt! Wenn uns dieselben Untersuchungen im BC am Mount Everest auch noch gelingen, dann wäre dies ein unglaublicher Erfolg und vielleicht sogar ein neuer Behandlungsansatz für Millionen lungenkranker Patienten!

Wer gerade nicht irgendeine Untersuchung über sich ergehen lassen muss, geht zur besseren Akklimatisation auf größere Höhen bis ca. 4500 m.

Am 11.4.03 werden wir frühmorgens wieder aufbrechen, um am 14.4. oder 15.4. das Basislager am Fuß des Mount Everest zu erreichen.

Frank, Eckhard und ich sind auch mehr als froh und erleichtert, dass wir das staubige, hektische und teils chaotische Kathmandu hinter uns lassen konnten und damit auch endlich die Organisationsarbeit, welche so sehr die vergangenen 6 Monate geprägt hat, ein Ende hat! Insbesondere die Auslösung des Cargos vom Cargo-Center am Flughafen KTM war nochmals stressig und nervenaufreibend !

Die klare Bergluft und das Unterwegs-sein im Hochgebirge sind wie Balsam für die Seele. Endlich ist auch wieder Zeit und Kapazität da, um sich mit dem Berg auseinanderzusetzen.

Eike Mrosek